Jasper – Honeymoon Lake – Icefield Campground – Overflow Campground – Lake Louise – Canmore – Calgary
So, wir sind endlich im Jasper National Park angekommen. Die
Erwartungen sind hoch, da uns so ziemlich jeder gesagt hat „hier werdet ihr auf
alle Fälle Bären sehen, jede Menge sogar!“ Wir sind schon mal gespannt. Der
erste Tag fängt leider schon mal nicht so gut an, da wir beide etwas
übernächtigt sind und ausserdem das Wetter nicht ganz mitspielt (und der
Alkohol von gestern hat wohl auch nicht sonderlich dazu beigetragen, dass wir
uns fitter fühlen). Trotzdem schaffen wir es auf dem Icefield Parkway bis
Mittags zu den Athabasca Falls. Von Wasserfällen lassen wir uns sonst nicht so
leicht beeindrucken da wir auf anderen Reisen schon diverse Male die schönsten
und grössten etc. gesehen haben. Diese jedoch sind wirklich sehr schön. Das
Wasser hat sich richtig in den Felsen gefressen, was die Wassermassen wie eine
riesen Waschmaschine aussehen lässt. Hier sollte auf alle Fälle niemand runter
fallen! Eigentlich ein Wunder dass alles glatt läuft, bei der Masse an
Touristen ;-)
Die Athabasca Falls |
Die Strecke zum Icefield Glacier hat es ziemlich in sich,
zuerst geht’s mal steil hoch und dann nochmals richtig steil. Oben auf dem
Gipfel wird zur Zeit gebaut, also kein Platz um die Aussicht zu geniessen. Kein
Problem, bei der Abfahrt kann man sich schliesslich auch gut erholen. Denkste…
Der Gegenwind war so stark, dass wir auch beim Runterfahren kräftig strampeln
müssen. Beim Icefield Center werden wir dann dafür mit einer wunderbaren
Aussicht gelohnt, welche wir mit vielen teilen müssen. Mit dem Feldstecher
können wir sogar die Busse erkennen, welche die Touristenschar auf den
Gletscher bringt. Wir lassen das bleiben…
Der Superbus auf dem Gletscher |
Beim Campingplatz angekommen, treffen
wir auf Jean, welcher uns auf eine kleine Wanderung steil aufwärts entführt.
Von oben ist die Aussicht noch um einiges besser als zuvor im Icefield Center.
Ausflug mit Jean |
Im Park ist es so kühl und regnerisch wie bisher noch fast
nie auf unserer Reise. Der Regen wäre eigentlich gar nicht so schlimm, wenn er
sich nicht im 10 Minutentakt mit der Sonne abwechseln würde. Das heisst nämlich
für uns, Regenkleider anziehen-ausziehen-anziehen u.s.w. doch wir werden nach dem Bow Summit mit einer grandiosen Aussicht beloht, welche im Nu alles negative verschwinden lässt.
Sandra ist noch am kämpfen um den Pass zu schaffen |
Unterwegs nach Lake Louise winkt uns plötzlich ein
Motorradfahren von der anderen Strassenseite zu. Wir denken uns nichts böses,
doch der Typ dann umkehrt uns uns auf unserem Seitenstreifen nachfährt wird uns
doch etwas mulmig zu mute. Als er uns dann überholt und den Weg abscheidet,
merken wir dass es Jean ist, welchen wir ein paar Tage zuvor kennen gelernt
haben :-) Nur haben wir ihn mit dem Helm und der Motorradkleidung gar nicht
mehr erkannt… Er ist uns nicht lange böse und lädt uns ein mit ihm auf dem
Campground in Lake Louise einen Platz zu teilen und ihn dann in Calgary zu
besuchen.
Der Campingplatz in Lake Louise ist ziemlich speziell. Der
ganze Platz ist mit einem 7000 Volt Elektrozaum umringt, damit die Bären nicht
reinkommen. Dies ist bis jetzt der erste Platz bei dem dies so gehandhabt wird.
Irgendwie kommen wir uns vor wie Kühe hinter dem Zaun ;-) Lake Louise sonst ist
nichts Besonderes. Das Dorf besteht eigentlich nur aus einem Touristenviertel,
sonsts gibt’s nicht viel zu sehen ausser dem Château und dem See, worauf wir
verzichten. Darum bleiben wir auch nicht lange und fahren weiter nach Canmore
mit einem kurzen Zwischenhalt im Touristenmagnet Banff. Hier tauschen wir nur
die defekte Matte aus und fahren direkt weiter. Die Stecke auf dem Bow Valley
Parkway ist sehr schön und ruhig da die meisten Touristen gleich auf dem Trans
Canadian Highway weiterfahren. In Canmore angekommen machen wir uns auf die
Suche nach unserer vielleicht Warmshowers Übernachtung. Leider erfolglos.
Schlussendlich schlafen wir auf dem super schönen Campingplatz, eingeklemmt
zwischen Highway, Railway und Freeway. Die Augenringe am nächsten Tag dürft ihr
euch selber vorstellen :-)
Die letzte Strecke auf dieser Etappe führt uns nach Calgary.
Jean hat uns gezeigt, wo wir am Besten durchfahren, damit wir die grössten und
unnötigen Steigungen vermeiden können. Dies klappt dann auch ganz gut. Leider
ist die Strecke doch ziemlich lang und es hilft nicht gerade, dass die letzten
30 km gerade aus gehen und nach jedem Hügel der nächste auftaucht. Dafür werden
wir in Calgary ganz herzlich von Jean und seiner Familie empfangen und sind
froh uns ein paar Tage ausruhen zu können!
Und übrigens, unsere Bärenstatistik ist nach wie vor auf 1…
Die netten Hügel vor Calgary |
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