Whitehorse – Carcross – Skagway – Haines – Juneau – Prince Rupert
Als wir uns wieder langsam an die grössere Stadt gewöhnt
haben, heisst es auch schon wieder Abschied nehmen. Auf der nächsten Etappe
geht’s wieder in Richtung Alaska. Carcross ist die vorerst letzte Station in
Kanada. Die Strecke bis nach Skagway ist bis jetzt die schönste und auch eine
der anstrengendsten Strecken bis jetzt – jedenfalls bis zum 19 km langen
Downhill. Wow :-) Wir treffen sogar noch auf so verrückte Velofahrer die das
ganze den anderen Weg machen, also 19 km up…
Auf dem White Pass wieder auf US Boden |
Unten angekommen sehen wir schon von weitem die riesigen
Kreuzfahrtschiffe. Vier neue kommen pro Tag in Skagway an. D.h. die
Kreuzfahrtschiffe bringen so viele Leute in den Ort wie zu Goldrauschzeiten in
Skagway wohnten. Aktuell sind es nur noch ca. 800 Personen welche das ganze
Jahr dort wohnen. Der Dorfkern ist sehr schön renoviert. Leider können wir das
nicht so geniessen, da es einfach nur von Touristen wimmelt. Und man könnte
meinen, diese hätte noch nie was von Strassen gehört.
Kreuzfahrtschiffe in Skagway |
Wir beschliessen, dass
wir lieber nach Haines weiter ziehen, da dies etwas ruhiger sein soll. Mit der
Fast Ferry ist dies kein Problem. Bei der Zeltplatz Auswahl hatten wir dieses
Mal nicht so Glück, also einfach mit den Nachbarn, die besser keine Kinder
hätten haben sollen. Zum Glück gibt’s noch einige Ausweichmöglichkeiten und
unsere Sachen sind in Rekordzeit gepackt.
Im einen Bikeshop lernen wir Scott kennen, welcher sich sehr
für unsere Bikes interessiert, vor allem für die Nabendynamos und Pneus. Es
wird gleich alles notiert und vielleicht dann auch bestellt. So genau wissen
wir das nicht. Jedenfalls lädt er uns auch gleich auf eine Boot Tour ein. Da
sagen wir natürlich nicht nein. Zuerst ist aber ein Gletscherrundflug angesagt,
sogenanntes Flightseeing. Wir fliegen fast 1:45 h über die wunderschöne Glacier
Bay und zum Teil nur weniger Meter über dem Boden. Einfach ein unglaubliches Erlebnis!
Flightseeing über die Glacier Bay |
Weiter geht’s am nächsten Abend mit der Bootsfahrt. Scotts
Auto ist eigentlich schon ein halbes Highlight, ein Wunder das dieses noch
fährt :-) ...stellt man die Musikanlage laut genug, hört man das quietschen
angeblich nicht mehr. Das Boot ist zum Glück in einem besseren Zustand. Er
bringt uns bis ans Ende eines Sees, bei welchem wir noch einen kleinen
Spaziergang machen. Dieser ist sehr beeindruckend, da alles ziemlich verlassen
ist und die Wolkenverhangenen Berge eine sehr mystische Atmosphäre bilden. Zum
Glück sehen wir keine Bären, obwohl überall alles voller frischer Bärenkacke und
Spuren ist. Scott hat für den Notfall die Knarre dabei, diese kommt aber nicht
zum Einsatz.
Bootsfahrt auf dem Chilkoot Lake |
Nur neben bei erwähnt, haben wir uns wieder mal zu Fuss
bewegt. Zum Anfang gleich eine vierstündige Wanderung auf den Mt. Riley. Sehr
schön, auch der unglaubliche Muskelkater der sich am nächsten Tag bemerkbar
macht (und am übernächsten und so weiter…). Wir beschliessen unsere Beine nicht
mehr nur zum Fahrradfahren zu gebrauchen.
Die Strecke die wir mit der Fähre bis nach Prince Rupert zurücklegen
werden, heisst Inside Passage und geht von der Küste Alaskas bis runter nach
British Columbia, Kanada. Die Inside Passage umfasst etwa 1000 Inseln und bei
guten Wetter hat man eine atemberaubende Sicht auf zahlreiche Berge und
Gletscher.
Ein Besuch in Juneau, der Hauptstadt von Alaska darf
natürlich nicht fehlen. Beim Mendenhallgletscher sehen wir sogar unseren ersten
Bären. Dieser ist drei Jahre alt und noch ganz klein. Dafür sehen wir ihn aus
nächster Nähe. Sonst gibt es aber nicht sehr viel zu sehen, ausser
Juwelierläden, die es in jeder Stadt gibt, an welcher die grossen
Kreuzfahrschiffe anlegen.
Zum Schluss von unserer Fährentour steht noch die längste
Etappe an. Fast zwei Tage auf der Fähre. Wir vertreiben uns die Zeit mit Puzzle
machen. (Ein fünfhunderter und ein tausender, bei welchem etwa 100 Teile fehlen
:-) ). Geschlafen wird auf dem Deck im „Solarium“. Es hat zum Glück ein Dach
und auch Liegestühle die zur Verwendung bereit stehen. So schläft es sich
eigentlich ganz gut. Bis auf den Lärm. Aber was sind schon zwei Nächte? :-).
Mitten in der Nacht erreichen wir Prince Rupert und müssen, bevor wir den
nächstgelegenen Campground ansteuern, noch durch den Zoll. Wir sind nun wieder
in Kanada.
Unser Schlafplatz auf der Fähre |
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