Seattle – Port Ludlow – Sequim – Port Angeles – Bogachiel – Kalaloch – Aberdeen – Raymond – Cape Disappointment – Astoria
28.September - 5. Oktober 2013
Weil die Fährenfahrt nach Seattle so schön war, verlassen
wir Seattle auch wieder so. Dieses Mal nach Bainbridge Island. Es ist etwas
regnerisch, deshalb suchen wir spontan eine Warmshowers-Unterkunft, was auch
klappt. Wir werden von Whitney freundlich empfangen und auch gleich zum Abend-
und auch Morgenessen eingeladen. Damit wir unterwegs nicht hungrig werden,
gibt’s auch gleich noch ein paar Energieriegel zum einpacken. Das sei eben der
Mutterinstinkt meint sie. Und wenns was zum Essen gibt, sagen wir sowieso nie
nein :-)
Vorbei ist es mit dem schönen Wetter. Es regnet wie in
Strömen, auf der Strasse herrscht viel Verkehr und gerade warm ist es auch
nicht. In der erst besten Beiz versuchen wir uns ein bisschen aufzuwärmen. Zum
Glück! Denn ein freundlicher alter Herr gibt uns noch den Tipp, dass es am 101
Highway entlang immer wieder Old Highways gibt und später dann sogar einen
alten Eisenbahntrail, welcher nun als Fahrradweg dient. Endlich im Campingplatz
in Sequim angekommen, versuchen wir unsere Schuhe und Kleider einigermassen
trocken zu kriegen. Mit Hilfe des Handföhns im WC, wie denn sonst? ;-)
Die "Beiz" stellt sich als Dollar-Museum heraus |
Der weitere Weg nach Port Angeles ist teilweise gar nicht so
einfach. Der Weg ist wegen eines Sturms von Ästen übersät und es gab sogar noch
einen Erdrutsch. Doch von dem lassen wir uns nicht unterkriegen! Tapfer tragen
wir unsere vollbepackten Velos über jede Schlammlawine :-)
Nach dem Huckepack über die Schlammlawine (Adeline reinigt sich im Hintergrund die Füsse in einer Pfütze) |
Damit wir in dieser Nacht wenigstens trocken bleiben, gönnen
wir uns eine Nacht im Hostel in Port Angeles. Das Zimmer teilen wir uns noch
mit einer anderen Frau. Diese scheint etwas paranoid zu sein, denn jedes Mal
wenn sie in der Nacht aufsteht, nimmt sie ihren ganzen Plunder mit. Ihre Blase
scheint ebenfalls nicht sehr widerstandsfähig zu sein. Das ganze wiederholt sie
nämlich etwa fünf Mal. So viel zum erholsamen Schlaf. Schlaflose Nächte sind
wir uns ja zum Glück schon gewohnt!
Um jetzt endlich unser Visumproblem zu lösen, fahren wir am
Morgen zum Immigration Office in Port Angeles und erklären dem Beamten unsere
Geschichte. Dieser ist sehr verständnisvoll und versucht uns zu helfen. Er könne
aber das Visum leider nicht bis Ende Februar verlängern. Für das müsse sein
Vorgesetzter da sein, dieser komme so gegen Mittag vorbei. Wir sollen doch erst
Mal einen Kaffee trinken gehen. Was wir auch gleich machen. Nach ca. 2 h steht
der Beamte plötzlich bei uns im Kaffee (Anmerkung: Das Kaffee war nicht gerade
um die Ecke und er ist uns wohl in der ganzen Stadt suchen gekommen), er habe
die Erlaubnis erhalten unser Visum bis Anfangs März zu verlängern. Nun gibt es
doch noch ein Happy End für uns! Der Beamte heisst übrigens Helfer, was für ein
Zufall :-)
Da sich unsere Weiterfahrt nun etwas verzögert hat und es
immer noch regnet, beschliessen wir den Bus bis nach Forks zu nehmen. Und dort geht’s
erst Mal zu Visitor Center, wie immer. Hier dreht sich alles um die Twilight
Filme inkl. Lebensgrosser Pappfiguren der Darsteller. Ob wir denn noch die
Schauplätze von den Filmen anschauen wollen. Jaja, klar, machen wir. Wir
beschliessen dann doch direkt weiter zu fahren ;-) Nebenbei erwähnt sie noch, dass
die Möglichkeit bestehe, dass der Hohforest Nationalpark nicht mehr offen sei,
wegen des Government Shutdown. Shutdown? Wo, wie, was? Bis wir jemanden finden,
welcher uns erklären kann, was dies genau bedeutet dauert es eine Weile… Zum
Glück hat es nur indirekt Konsequenzen für uns. Also genauer gesagt, kann es
einfach sein, dass Zeltplätze oder eben Nationalparks geschlossen sind.
Auf den ersten geschlossenen Zeltplatz treffen wir zwei Tage
später. Da das Wetter immer noch nicht sehr toll ist, beschliessen wir gleich
weiter zu einer Lodge zu fahren. Das immer noch sehr durchnässte Zelt stellen
wir kurzerhand im Zimmer auf, genügend Platz haben wir auf jeden Fall!
Deluxe-Zelt-trocknen in der Lodge |
Wieder trocken fahren wir weiter nach Amanda Park wo wir wegen
des immer noch eher nassen Wetters beschliessen nochmals den Bus zu nehmen,
welcher uns nach Aberdeen bringt. Die Busfahrerin führt uns gleich direkt vors
Motel, in welchem wir übernachten wollen. Dass nenne ich Service! Die Fahrt
kostete uns übrigens nur einen Dollar pro Person, nur nebenbei bemerkt :-)
Auf der weiteren Fahrt stellen wir fest, dass die Visitor
Center immer noch offen sind und die State Parks inkl. der Campingplätze auch. Wir
sind erst mal beruhigt und verbringen die Nächste Nacht wieder auf einem
Zeltplatz, auf welchem wir zum ersten Mal auf die fiesen Waschbären treffen. Zum
Glück gibt es immerhin eine Box in welcher wir unsere Nahrungsmittel sicher wegschliessen
können. Angeblich lachen die Waschbären über geschlossene Ortliebtaschen, diese
können sie problemlos öffnen und machen sich ein Festmahl aus deren Inhalt.
Der letzte Tag in Washington State führt uns über eine sehr
sehr sehr lange Brücke (7 Meilen) direkt nach Astoria. Leider gibt es nur einen
ganz schmalen Seitenstreifen, welcher mit toten Vögeln übersät ist. Wir stehen
vor der Wahl, entweder nochmals drüber fahren oder auf die Strasse ausweichen. Ihr
dürft euch selbst auswählen, was euch lieber ist ;-)
Die 7-Miles Bridge nach Astoria |
Irgendwo zwischen drin haben wir übrigens noch unseren
5000sten abgeradelten Kilometer erreicht. Das heisst unter anderem:
- 104 Tage auf dem Rad
- 125000 verbrauchte Kalorien
- 200 Energieriegel welche wir verdrückt haben
- 50 Mal Pasta gegessen (mindestens…)
- Sicher auch gegen die 50 Donuts welche durch unsere Münder gewandert sind
- 25 x dreckige Wäsche gewaschen
- 4 x Reifen gewechselt (2 x innerhalb 10 Minuten…)
- 20 x Stinkefinger gezeigt
- Sandra einmal umgefallen (nicht beherrschen des Fahrzeugs), Adeline zwei Mal (nicht beherrschen der Klickpedalen)
- 250 Pinkelpausen, Fotostopps mindestens genauso viele!
- 10 (!) Regentage
- 5 gelesene Bücher
- Und noch vieles mehr! :-)
Hallo Ihr zwei danke für die Karte ich lese euren blog mit vergnügen super was ihr erlebt.
AntwortenLöschenWir kommen gerade von China zurück 2 Wochen sehr interessant aber anstrengend!
Liebe Grüsse und weiterhin alles gute
s ,Gotti
Hallo Ihr 2. Hat Spass gemacht mit Euch zu skypen. Wir sind nun mittlerweile in Hong Kong unsere Fahrräder leider noch nicht. Sollten eigentlich schon hier sein. Wenn sie nicht bis morgen mittag eintreffen müssen wir unseren Flug nach Hanoi verschieben, was nicht so toll wäre. Wünschen Euch einen tollen Aufenthalt in San Francisco und geniesst Eure "Veloferien". PS: Wie war Halloween? GLG Nadja und Päscu
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